Selbstkompetenz bedeutet, einen guten Umgang mit sich selbst zu finden. [ ]
Selbstkompetenz umfasst drei wesentliche Aspekte:

  • Selbstbeziehung stärken und sich selbst regulieren [ ]
  • Sowohl beruflichen Rollenanforderungen als auch sich selbst gerecht werden [ ]
  • Inneren Kompass entwickeln und Selbstwirksamkeit entfalten [ ]

Was bedeutet es, einen Umgang mit sich selbst zu entwickeln

Mit dem Begriff „selbst“ kommt die Beziehung zum Ausdruck, die eine Person zu sich haben kann. Das verdeutlicht bereits die Umgangssprache mit Aussagen wie z. B. „Ich bin ganz ich selbst“ oder „Ich bin bei mir selbst angekommen“. Anscheinend kann ich zu mir selbst stehen oder mich auf den Weg zu mir selbst machen.

Zu einem guten Umgang mit sich selbst gehören folgende Aspekte:

  • Konstruktiv mit eigenen Emotionen umzugehen
  • Sich selbst zu beruhigen und Stress zu bewältigen
  • Schwer wiegende Erfahrungen zu integrieren
  • Sich eigener Werte bewusst zu werden und danach zu handeln
  • Dem persönlichen Sinnerleben auf den Grund zu gehen

Selbstbeziehung stärken und sich selbst regulieren

Selbstbeziehung bedeutet, einen freundlichen Umgang mit sich den selbst und den eigenen Grenzen zu entwickeln. Dazu kann es hilfreich sein, Automatismen im eigenen Denken, Fühlen und Verhalten zu erkennen und zu verändern. In diesem Zusammenhang kann ein Mensch die verschiedenen Seiten der eigenen Persönlichkeit besser akzeptieren – auch solche, die er weniger an sich mag.

Darüberhinaus dient das Verändern von Mustern im Denken, Fühlen und Verhalten dazu, einen hilfreichen Umgang mit Stress zu entwickeln. Insbesondere das Regulieren der eigenen Emotionen spielt dabei eine wichtige Rolle. Mit alldem gestaltet der Mensch die Beziehung zu sich selbst.

Im eigenen Selbst liegen Kraftquellen. Eine gute Selbstbeziehung öffnet den Zugang zu diesen Kraftquellen.

Sowohl beruflichen Rollenanforderungen als auch sich selbst gerecht werden

Selbstkompetenz bedeutet, sich regulieren zu können – gerade in stressigen oder herausfordernden Situationen. Doch Selbstkompetenz umfasst weitaus mehr als das Bewältigen von Stress.

Selbstkompetenz schaut darauf, welche Anforderungen aus dem sozialen Umfeld an die Person gestellt werden. Die Rollen in beruflichen (oder auch im privaten) Leben verlangen bisweilen sehr viel ab. Daher kann es hilfreich sein, die eigene Rolle sowie daran geknüpfte Erwartungen zu klären und gegebenenfalls eine Grenze zu setzen. Dafür braucht es den Blick auf das äußere Geschehen wie auch auf die persönlichen Werte und den eigenen Energiehaushalt.

So lässt sich schauen, was auch unter erschwerten Bedingungen dazu beiträgt, sowohl sich selbst als auch den situativen Erfordernissen gerecht zu werden.

Inneren Kompass entwickeln und Selbstwirksamkeit entfalten

Selbstkompetenz unterstützt die Person darin, in ihrem beruflichen wie auch privaten Umfeld wirksam zu sein. Das Einbringen der eigenen Fähigkeiten und der persönlichen Leidenschaft braucht den Blick auf die Gegebenheiten und vorliegenden Bedingungen, damit das eigene Engagement nicht verpufft.

Insoweit bedeutet Selbstkompetenz nicht nur auf sich selbst achten und für sich Sorge zu tragen, sondern auch darauf zu schauen, wo und wie man selbst etwas bewirken kann – und sei es auch nur von bescheidener Reichweite.

Dabei kann es hilfreich sein, sich der eigenen Werte und des persönlichen  Sinnerlebens zu vergewissern. Gerade in unübersichtlichen Situationen, bei innerem Zweifeln oder in Situationen, die einen langen Atem erfordern, vermögen sie wie ein innerer Kompass zu wirken.